Boilerrum brown Tasting
Datenblatt
Herkunft: Deutschland
Hersteller: Nanotrade GmbH
Alter: 0 Jahre. Künstliche Alterung soll einer Fasslagerung von 10 Jahren entsprechen.
Herstellungsverfahren: künstliche Alterung
Alkohol: 40%
Preis: * oder günstiger hier*
Bekannte zugesetzte Stoffe: keine
Der Rum wurde von www.conalco.de* zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch selbstverständlich keinerlei Einfluss auf die Bewertung.
Vorwort
Zitat des Herstellers:
“Der erste bionatürlich gealterte Rum ohne künstliche Zusatzstoffe.
Bei dem Boiler-Verfahren handelt es sich um eine innovative Technik, welche alle Einflüsse, die in einem Holzfass vorherrschen, exponentiell vergrößert. Unser Verfahren beschleunigt alle Reaktionen, die bei einer traditionellen Fasslagerung ablaufen. Wir erzielen ein gleichwertiges Ergebnis von beispielsweise 10 Jahren Lagerung in wenigen Wochen. Da wir ausschließlich Hölzer und naturelle Bestandteile verwenden, benötigen wir keinerlei künstliche Zusatzstoffe. Unsere naturbelassenen Hölzer, wie z. B. Hickory, Erle, Kirschholz, Buche oder Eiche, sorgen für einen einzigartigen Geschmack, wie auch die schöne Färbung des Boilerrums.“
So so, 10 Jahre Fasslagerung in wenigen Wochen erzeugen? Über das genaue Verfahren schweigt man sich leider aus. Aber das schreit ja nahezu nach einem Test. Die Farbe jedenfalls stimmt schon einmal.
Zusammenfassung
Technische Alterung braucht wohl noch ein paar Jahre.
Geruch
Der Geruch des Boilerrum brown hat ehrlich gesagt auch kaum etwas mit dem Geruch von Rum zu tun. Wüsste ich nicht, dass ich da Rum vor mir habe, wärs anhand des Geruchs jedenfalls nicht eindeutig identifizierbar.
Beim Geruch konnte das Verfahren zur künstlichen Alterung schonmal nicht überzeugen. Vielleicht aber ja beim Geschmack.
Geschmack
Ich hatte nach dem Geruch zwar schon kaum Hoffnung auf Besserung, aber so deutlich schlecht hätte ich nicht erwartet. Beim Boilerrum brown fällt auch beim Geschmack als Erstes sofort der sehr präsente und alles überlagernde Alkohol auf. Er ist ausgesprochen sprittig scharf für seine nur 40% und hat auch eine leichte Terpentinnote. Also im Prinzip eher so, wie man es von frischen Destillaten kennt. Hat man den Alkohol überwunden schmeckt er leicht künstlich-fruchtig, etwas bitter und auch das deutlich Rauchige findet sich wieder. Sonst ist da ziemlich Ebbe mit Aromen. Absolut kein Körper, kein Tiefgang, nichts. Was bei 8-facher Destillation aber auch irgendwie zu erwarten war. Dafür das diese künstliche Alterung 10 Jahre echter Fasslagerung entsprechen soll, bin ich doch schon sehr enttäuscht. So wenig hatte ich nicht erwartet. Kurz dachte ich, ich hätte versehentlich Spiritus getrunken.
Der Abgang des Boilerrum brown ist ebenso nicht wirklich vorhanden. Man schmeckt kurz leichte Süße, diese seltsame rauchige Note und einige Bitterstoffe und in der Sekunde wo man sich fragt, warum man sowas überhaupt trinkt, ist er auch schon wieder verflogen. Ich dachte viel schlechter als der Geruch hätte es nicht mehr werden können, aber doch, es geht. Der Geschmack ist tatsächlich noch eine Ecke schlechter.
Also wie auch immer das Verfahren zur künstlichen Alterung abläuft, eines kann ich sicher sagen, es funktioniert nicht. Runtergebrochen aufs Wesentliche schmeckt der Boilerrum wie Spiritus mit etwas Kaugummi und Raucharoma. Damit hat er mit normalem, richtig gelagertem Rum absolut nichts gemeinsam. Selbst der nur 2 Jahre gereifte Mount Gay Eclipse ist hier weit überlegen.
Preis / Leistung
Der Boilerrum ist sein Geld leider überhaupt nicht wert. Für die * bekommt man schon deutlich bessere Rums. Beispielsweise den Malteco 10* oder Ron Barcelo Gran Anejo*.