Habitation Velier Last Ward 2007 Tasting
Datenblatt
Destillerie: Mount Gay
Abfüller: Velier
Alter: 10 Jahre (Ex-Bourbon Fässer)
Jahrgang: 2007
Abgefüllt: 2017
Angel Share >65%
Herstellungsverfahren: Blend
Destillationsverfahren: Pot Still, 3-fach destilliert.
Pure Single Rum = 100% Pot Still, alles aus einer Destillerie.
Alkohol: 59% Fassstärke
Preis: *
Bekannte zugesetzte Stoffe: keine
Zusammenfassung
Erster Eindruck
Geruch
Oh ja, man merkt sofort, die typische Barbados-Leichtigkeit bekommt man hier nicht. Der Velier Last Ward 2007* riecht rauchig, leicht sprittig, hat eine starke Würze und zeigt trotzdem süßliche Anklänge von Karamell und Toffee. Das man bei 59% den Alkohol etwas riecht, ist durchaus natürlich und liegt hier auf einem hervorragenden Niveau. Das ist es aber noch nicht gewesen. Wahrnehmbar sind daneben auch torfige-, malzige- und pfeffrige- Noten, begleitet von kräftigem angekohltem Süßholz samt etwas Stroh und einigen Röstaromen. Aber auch der Mount Gay typische Unterton ist durchaus noch erkennbar.
Der Geruch ist komplex, interessant und recht kantig. Es erwarten einen hier nicht die oft vorhandenen seichten Barbados Aromen. Der Last Ward 2007 mag es deutlich rauer.
Geschmack
Man schmeckt sofort eine leichte Süße, Karamell, Vanille und einige Röstaromen. Auch der Alkohol verbirgt sich nicht all zu lange, ist aber für 59% ganz gut eingebunden und erscheint nicht zu scharf. Außerdem gut erkennbar sind die aus dem Geruch bekannte Rauchigkeit, Würze, das Holz und eine pfeffrige Note, gefolgt von Malz und leichten Bitterstoffen. Der Mount Gay Unterton kommt im Vergleich zum Geruch leider kaum noch durch.
Der Abgang des Last Ward 2007 ist mittellang bis lang und klar dominiert von Würze, Röst & Raucharomen. Aber auch ein wenig der angenehmen Süße bleibt recht nachhaltig mit zurück.
Der reine Pot Still Rum zeigt damit eindrucksvoll, dass diese Destillationsmethode zu Recht für eher schwere Rums mit viel Körper steht. Leichtigkeit ist wahrlich nicht die Disziplin des Last Ward 2007. Unterstützt wird der schwere, komplexe Körper in diesem Fall durch die Fassstärke. Mit den üblichen Verdünnungen auf 40-45%, wäre sicherlich viel davon verloren gegangen.
Insgesamt ist er aber kultivierter und gefälliger als der Geruch hatte vermuten lassen. Dennoch natürlich keine übliche Barbados Kost. Er hat Ecken und Kanten, was ihm aber auch einen ganz eigenen Charakter gibt. Damit hebt er sich klar vom Einheitsbrei ab.
Für mich ist der Last Ward 2007 definitiv kein Rum für jeden Tag. Auf diese Kategorie Rum muss ich Lust haben und die Komplexität in Kombination seinem starken Charakter erfordern eine gewisse Aufmerksamkeit.
Preis / Leistung
Ja, er ist kein 0-8-15 Barbados Rum und ja, er ist insgesamt ein guter Rum. Dennoch ist er “nur” 10 Jahre tropisch gereift und auch kein Single Cask Rum, sondern nur ein Blend aus verschiedenen Rums aus der Destillerie Mount Gay. Das macht ihn nicht schlecht, hilft aber bei der Preiseinschätzung. Für einen Preis von *, oder hier:
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hätte ich mir ehrlich gesagt mehr erwartet. Allerdings zählt Velier zu den top unabhängigen Abfüllern bei Rum und hier zahlt man leider immer auch den Namen mit. Daher von mir nur 60 Punkte beim P/L Verhältnis.
Blindkauf ?
Geschmacklich vergleichbare Rums zu finden fällt hier gar nicht so leicht. Am ehesten kommen noch einige WIRD (=West Indies Rum Distillery Ltd. In Bridgetown Barbados) Abfüllungen in Frage wie beispielsweise die Barbados West Indies 16 Years Pot Still Abfüllung von The Rum Cask. Aber auch der Rum Nation Barbados 10Y hat eine entfernte Ähnlichkeit wie ich finde.